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Die Selbstverteidigung

Ein Wushu-Kämpfer ist ein Meister der Selbstverteidigung. Er beherrscht Kampftechniken mit oder ohne Waffen und ist dadurch fähig sich auch mit einfachen Gegenständen des Alltags zur Wehr zu setzen. Ein Gegner kann innert kürzester Zeit mit effizientem Kraft- und Mitteleinsatz abgewehrt werden. Ein Kämpfer trainiert die Techniken so, dass er fähig ist, Wushu in Gefahrensituationen reflexartig zur Anwendung zu bringen. Wushu zeichnet sich dadurch aus, dass ein Kämpfer sich in allen Situationen defensiv aber auch offensiv verteidigen kann.


Wing Chun aus dem Film "IP MAN"


Der Sport

Aus sportlicher Sicht stellt Wushu hohe Anforderungen an verschiedene Bereiche wie Kondition und Koordination. Die Hauptcharakteristiken sind Wendigkeit und Schnelligkeit verbunden mit Kraft. Härte wird mit Weichheit gemischt, Schnelligkeit mit Langsamkeit und Bewegung mit Innehalten.

Wettkampf-Wushu lässt sich unter dem Aspekt des Körperkontaktes in zwei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe bilden die Formen, chin. Taolu, ohne Körperkontakt. Die Wettkämpfer zeigen ihre kämpferischen Fähigkeiten in einer Bewegungsabfolge, die entweder frei gewählt wurde oder schon vorgegeben ist. Diese Bewegungsfolgen werden alleine, zu zweit oder in Gruppen vorgeführt, entweder mit oder ohne Waffen. Hierhin lässt sich auch das Taijiquan (auch Tai Chi Chuan genannt) zuordnen. Die zweite Gruppe sind die Varianten des Zweikampfes. Zum einen das Sanda, chin. Sanshou eine international verbreitete Vollkontakt-Disziplin die nebst Schlag- und Tritttechniken auch über ein grosses Spektrum an Würfen verfügt und das Qingda (Leichtkontakt) welches vor allem im europäischen Raum ausgeübt wird und einen ungefährlichen Zweikampf ermöglicht.


Promo Video von der 12.Wushu WM in Malaysia

Die Tradition

Der Löwentanz ist eine alte chinesische Tradition. Er wird zu vielen festlichen Anlässen vorgeführt und erfreut sich wegen seiner spektakulären Elemente grosser Beliebtheit. Einige Wushu-Schulen in der Schweiz trainieren diesen Löwentanz, wobei der Löwe von zwei Personen geführt wird. Auch der Drachentanz wird an festlichen Anlässen aufgeführt, ist aber bei uns in der Schweiz weniger bekannt. Die Bewegungen des Löwentanzes und des Drachentanzes werden mit rhythmischen Schlägen von Pauken, Trommeln und Gongs untermalt.

Die Gesundheit

Traditionelles Wushu befasst sich auch mit Medizin und Atemübungen. Ein traditioneller Wushu-Kämpfer hat nicht nur Kenntnisse des menschlichen Körpers, er beherrscht auch Disziplinen der Akupunktur und Akupressur. Die Atemübungen praktiziert der Wushu-Kämpfer, um sich gegen äussere Einflüsse widerstandsfähiger zu machen. Er entwickelt damit Konzentration und die wichtige innere Kraft – Qi (=auch Chi geschrieben). Qi wird als Lebensenergie verstanden, welche unaufhörlich auf den Leitbahnen, den Meridianen, fliesst. Diese Lebensenergie wiederum folgt den Prinzipien von Yin und Yang, den polaren Aspekten. Yin und Yang stehen in einem ewigen Wechselspiel. Nur wenn zwischen diesen beiden Polen eine Harmonie besteht – und damit das Qi ungehindert fliesst – ist ein Mensch gesund. Ein Ungleichgewicht führt zu Störungen im Qi-Fluss und damit auf Dauer zu Krankheiten. Mit Akupunktur, Akupressur und Qigong können die Störungen im menschlichen Energiesystem wieder behoben werden.


24er Peking Form